Aufregend, spannend, schwierig, zeitraubend und manchmal auch lästig – mit solchen Worten beschreiben Menschen ihre Gefühlslage beim Möbelkauf, und dann gibt es noch die Küche – für viele der schwierigste Kauf.
Man informiert sich in Zeitschriften, Prospekten, Online und in Ausstellungen. Man findet dieses gut und jenes schön, doch recht bald kommt das Gefühl der Hilflosigkeit. Man sitzt vor einem Puzzle, das nicht lösbar scheint. Zwar gibt es gute Ratschläge, Konzepte und Angebote, doch das Puzzle will nicht aufgehen.
An dieser Stelle hilft eine radikale Erkenntnis:
Hier wird ein falsches Spiel gespielt. Die Planung der Einbauküche ist kein Puzzle, sondern eher ein Strategiespiel.
Es setzt bei Fragen an, die der eigentlichen Planung vorausgehen. Doch wer stellt und beantwortet diese Fragen?
Als verantwortungsbewusste Fachleute sehen wir die Küche nicht so sehr als Produkt, welches es zu kaufen oder verkaufen gilt. Wir wissen, dass wir mit unserer Beratung in die Privatsphäre von Menschen eingreifen. Wir müssen zuhören, aber auch Menschen mit unserem Hintergrundwissen so beraten, dass ihr Anspruch auf Wohnkultur erfüllt wird. Wichtig ist uns dabei eine sehr kritische Einstellung zum allgemeinen Marktgeschehen. Das Einrichten von Küchen wurde über Jahrzehnte von Normen und Klischees geprägt, die aus fachlicher Distanz oft zu erstaunlichen Ergebnissen geführt haben.
Je mehr die „Wohnküche“ in den letzten Jahren wieder in den Mittelpunkt des Geschehens gerückt wurde, umso mehr wurde sie mit Irritationen belastet. Wir möchten in diesem Markt nicht einfach mitschwimmen. Bevor wir Kunden „Traumküchen“ versprechen, wollen wir unsere grundsätzlichen Ansätze in Form von drei Thesen darlegen.
Drei Thesen zum Küchenkauf:
Die Küche ist ein Kulturgut
Mit Fug und Recht kann man wohl sagen, dass die Urzelle allen Einrichtens die Küche ist.
Rund um den sprichwörtlichen „eigenen Herd“ entwickelte sich das zivilisierte Wohnen. Selbstverständlicher Bestandteil der Küche war auch der Essplatz und da die Zentralheizung in nicht allzu fernen Zeiten eher die Ausnahme war, konnte in der kalten Jahreszeiten oft nur die Küche beheizt werden und war damit automatisch der Mittelpunkt des häuslichen Lebens.
Erst mit der „Erfindung“ der modernen Einbauküche kam es zu einem Bruch, den man nicht nur als Fortschritt sehen kann. Sicher brachte sie der Hausfrau viele Erleichterungen, aber gleichzeitig wurde durch das Abtrennen der Küche vom übrigen Wohnbereich auch das Klischee von der Hausfrau in der Küche und der übrigen Familie im Wohnzimmer geschaffen. Diese sogenannte Einbauküche brachte eine ganze Industrie hervor, die allen Ehrgeiz daran setzte, dieses neue Produkt zu perfektionieren. Ein wichtiges Instrument dieser Perfektionierung war die Entwicklung von Küchennormen, die europaweit durchgesetzt wurden. Die durchgehende Arbeitsplatte war ein Fortschritt, die eingebauten Geräte sicherlich auch. Aber dass dann ein regelrechter Wettbewerb einsetzte, die technischen Geräte hinter Möbelfronten zu verstecken, ist schon ein psychologisch und soziologisch interessantes Phänomen. Dass dann im Gegenzug der so gestylten Küche in ihrer schlichten Nüchternheit wieder Leben eingehaucht werden musste, ist nur natürlich.
Hochdramatische Fronten wurden entwickelt. Glitzernde ,,Funktionssäulen“ setzen Lichtpunkte,
Kranzprofile als Sahnehäubchen, und das ganze bühnenreif in Szene gesetzt mit abstrusen Beleuchtungen.
Man kann nicht ohne Ironie über solchen Zauber berichten.
Zurück zur Wohnkultur:
Wir denken, dass es hilfreich ist, solche Fehlentwicklungen zu beschreiben und auch zu entlarven. Wenn wir von Wohnkultur sprechen, dann wollen wir nur daran erinnern, dass Kultur immer einen historischen Bezug hat. Wir wollen uns bemühen in unserer schnelllebigen Zeit unsere Entwicklungen am Bewährten und handwerklich Korrekten zu orientieren. Gerade der neue Trend zur Wohnküche soll für uns Anlass sein, eine Synthese anzustreben, von modernster Küchentechnik und einer Wohnkultur, die ihren Bezug in guten Vorbildern hat.
Die Küche ist ein Arbeitsplatz
Was vordergründig als banale Feststellung erscheint ist für uns Programm.
Arbeitshöhen – Arbeitstiefen: Diesen Themenkreis mit Normen abzutun, ist sicherlich falsch. Hier sollte man sich an einigen Beispielen erklären lassen, welches strategische Potential in diesem Thema steckt. Hier tauchen Fragen auf, die in der Regel ein Kunde ohne Anleitung so nicht stellen kann. Die Fragen nach Ergonomie, nach ausreichender Arbeits- und Stellfläche, nach Kopffreiheit, nach Stauraum. Sie können nur richtiggestellt werden, wenn im Vorfeld geklärt wird, dass ein anspruchsvolles Einbauküchenprogramm mehr darstellen kann, als eine normgerechte Raumausstattung. Dazu gehört auch ein offenes Wort über Materialien, technische Lösungen und Gestaltungsmerkmale.
Uns ist bewusst, dass wir durch diese Selbstverpflichtung manchen Kundenwunsch ablehnen müssen und stehen dazu.
Die Küche ist ein Kommunikationszentrum
Das Bild der modernen Einbauküche hat sich besonders in den letzten Jahren erheblich gewandelt. Die Wohnküche hat zunehmend an Boden gewonnen. Wunschbild für die neue Küche ist weithin eine „Wohnküche“, eine Einrichtung mit großzügigem Essplatz oder ein offener Wohnungsgrundriss mit Anbindung des Essplatzes an die Küche. Dort wird auch gemeinsam gekocht; dort sind Kinder; dort werden auch liebe Freunde bewirtet oder sie wirken in der Küche mit.
Diese Entwicklung zwingt auch den Küchenplaner, auf einer anderen Basis anzusetzen. Bei allen Planungsüberlegungen muss der Essplatz gleichrangig mitgedacht und besprochen werden. Wir müssen erkennen, dass hierfür viele Patentlösungen aus alten Planungsarsenalen nicht mehr taugen. Die Barplatte und der Anbautisch taugen als Raumteiler oder Frühstückstisch, aber nicht als Sammelpunkt der Familie.
Ein großer solider Esstisch, auf dem auch mal ein paar Zeitungen liegen können, an dem auch mal andere Hausarbeit getan werden kann, an dem Kinder vielleicht einmal ihre Schularbeiten machen, und an dem vielleicht auch mal ein Stuhl dazugestellt werden kann. – Ein solcher Tisch gehört zur neuen Lebensqualität.
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